Stand: 24.02.20151. Einleitung

Für kleine und mittlere Unternehmen führen Forderungsausfälle oft zu sehr ernsten Problemen bis hin zur Insolvenz. Verstärkt wurde diese Problematik auch durch die Wirtschaftskrise, in der viele Unternehmen mit einer sehr dünnen Liquiditätsdecke zu kämpfen hatten bzw. aktuell noch haben. Durch die starke Internationalisierung der Wirtschaft – beinahe jeder zweite Euro wird von österreichischen Unternehmen im Ausland verdient – werden Unternehmen immer öfter mit Auslandssachverhalten konfrontiert, naturgemäß dabei auch mit Fällen der Forderungseintreibung. Nun ist die Eintreibung von offenen Forderungen bereits in Österreich eine Herausforderung, kommen aber noch erschwerend ausländisches Recht und kulturelle Unterschiede hinzu, wird die Eintreibung oft zu einer „Herkules-Aufgabe“.

Diese Problematik wurde auch seitens der Europäischen Union erkannt. Kleine und mittlere Unternehmen bilden nämlich das Rückgrat des europäischen Binnenmarktes und sorgen für Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze. Die Europäische Union hat sich daher in den letzten Jahren bemüht, Regelungen zu schaffen, die Wirtschaftsteilnehmern einheitliche Instrumente zur einfacheren und leichteren Eintreibung von offenen Forderungen in die Hand geben.

Die folgende Broschüre soll diese Instrumente nun erklären und darstellen. Sie ist in vier Themenbereiche unterteilt. Der erste vorgestellte Themenbereich soll einen kurzen Einblick in europarechtliche Grundlagen geben, da diese für das Verständnis der Instrumente von Bedeutung sind. Im zweiten Bereich werden Maßnahmen beschrieben, die bei oder vor Vertragsabschluss mit dem ausländischen Vertragspartner beachtet werden sollten, um Probleme schon im Vorhinein zu verhindern. Der dritte Themenbereich behandelt die europarechtlichen Instrumente, die bei einer grenzüberschreitenden Eintreibung von Nutzen sein können. Im letzten Kapitel wird dann noch die Funktionsweise der nationalrechtlichen Mahnverfahren in Deutschland und Italien thematisiert.

Impressum | Administration